//Recherche 02.
Kunstgeschichte des 20. Jahrhunderts.



Zeitleiste mit einer Übersicht der bedeutendsten Kunstwerke des 20. Jahrhunderts.

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Kubismus 1907-1925.
_____Zertrümmerung der Form, Würfelkunst.
Der Kubismus beschäftigt sich mit dem Übergang von gegenständlichen zu abstrakten Formen und war eine Kritik an der realistischen bzw. klassischen Malerei. Die Kubisten glaubten nicht mehr an eine illusionistische Abbildbarkeit der Wirklichkeit.
Beim Kubismus unterscheidet man zwei Phasen: Den analytischen Kubismus, der sich ausschließlich mit der Aufgliederung der Gegenstände in verschiedene Sichtweisen beschäftigt (Zerlegungskunst) und den synthetischen Kubismus, der sich mit der Synthese aus verschiedenen Blickwinkeln, sprich dem Wiederaufbau nach der Zerlegung, beschäftigt.

Parameter des Kubismus:
- Kubisten entwickeln eine Methode der systematischen Bildstrukturierung
- die Dimension Zeit tritt in die Malerei
- es wird nicht mehr allein mit Farbe gemalt; Elemente des täglichen Lebens werden in die Kunstwerke integriert, so z. B. Tapetenfetzen oder Zeitungsausschnitte. Dies ist die Geburtstunde der Collage. Die Kunstwerke bekommen eine weitere Identität, sie werden als Alltagsgegenstand und als ästhetisches Werk wahrgenommen.
- Gleichmäßig verteilte erdige Grau-Brauntöne
- Hell-Dunkel-Schattierungen
- Überschneidung der Flächen
- Gegenstände wirken kantig und zersplittert, erhalten aber eine mehrperspektivische Sicht (Polyvalente Perspektive >> Simultanität; Bilder haben mehrere Ebenen, manche Bildteile sind transparent, wodurch mehrere Ebenen sichtbar werden.)

Vertreter des Kubismus:
Gemälde/Malerei
// Albert Bloch
// Fernand Léger
// Georges Braque
// Jean Metzinger
// Jindrich Styrsky
// Juan Gris
// Kasimir Malewitch
// Ljubow Popowa
// Lyonel Feininger
// Ota Janecek
// Pablo Picasso

Architektur
// Das Tanzende Haus (in Prag)
// Emil Kralicek
// Joseph Gocar
// Otokar Novotny
// Prager Café + Museum
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Fotografie
// Jindrich Styrsky
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Kunst
// Jindrich Styrsky


_____Futurismus 1909-1915.
_____Technische Neuerungen.
Auch versuchen sie den Forschritt in ihre Bilder zu integrieren, der Faktor Zeit erhält dabei eine zentrale Bedeutung. Auch die flüchtigen, in sekundenschnelle über die Netzhaut ziehenden Bilder versuchen die Maler festzuhalten. Auch sollen jetzt Geräusche verbildlicht werden. Die Begeisterung für moderne Motorengeräusche schlägt sich im Futurismus auch musikalisch nieder. So gibt es unter anderem komponierte Maschinenmusik.

Parameter des Futurismus:
- Mehrfachbelichtungen in der Fotografie
- Darstellung von Bewegung/Dynamik durch den Pinselduktus
- Wegdrehen und Verschieben der Achsen
- sehr ausdrucksstarke Farben
- rotierende Kompositionen

Vertreter des Futurismus:
Gemälde/Malerei
// Ardengo Soffici
// Carlo Garra
// Enrico Prampolini
// Filippo Tommaso Marinetti (Begründer des Futurismus)
// Fortunato Depero
// Franceso Cangiullo
// Ciacomo Balla
// Gino Severini
// Luciano Folgore
// Luigi Russolo
// Magazin „Blast“
// Mario Sironi
// Ottone Rosai
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Architektur

// Antonio Sant ‘Elia
// Enrico Prampolini
// Richard Ermisch
// „Messe Berlin“
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Fotografie

// „f/64“:
Eine Gruppe und Gegenbewegung des Stils „Pictorialismus“ –> „Zonensystem“= Fototechnik, Optimierung der Belichtung. 1932 in Kalifornien gegründet. Mitglieder: Ansel Adams, Imogen Cunningham, John Paul Edwards, Sonya Noskowiak, Henry Swift, Willard Van Dyke, Edward Weston
// Filippo Tommaso Marinetti
// Giacomo Balla
// Imogen Cunningham
// Leni Riefenstahl
// Man Ray („Le Violon d´Ingres“ von 1924)
// Manuel Álvarez Bravo
// Robert Capa („Tod eines Missionärs“)
// Tina Modotti
// Weegee

Kunst
// Fortunato Depero
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Film

// Anton Giulio Bragaglia


_____Konstruktivismus 1913-1930.
_____Strenge gegenstandslose Kunst.
Nach den Erfahrungen des ersten Weltkrieges erweist sich die expressionistische Hoffnung, durch eine emotionsgeladene Kunst die Welt zu verändern, als utopisch. Dennoch halten die Künstler die Kunst immer noch relevant für das tägliche Leben, vor allem auch hinsichtlich der wachsenden Massenkultur zu dieser Zeit. Sie entwickeln die Abstraktionstendenzen aus dem Expressionismus weiter zu einer völlig ungegenständlichen Malerei.
Die Welt der Kunst wird der Realität gegenüber gestellt, die historisch gewachsenen Formen- und Bildsprache der Malerei und Kultur wird beiseite gelegt und alles nochmals von vorne angefangen. Um den Traum der Künstler, die Menschheit mittels Kunst zu Harmonie und Einheit zu führen, zu realisieren, müssen zwei Grundvoraussetzungen erfüllt sein: Die Kunst muss selbst harmonisch, klar und rein sein und sie muss Eingang in den Alltag finden, um auch gesellschaftlich wirken zu können.

Russland ist das eigentliche Geburtsland des Konstruktivismus mit seinem Hauptvertreter Kasimir Malewitsch. Aus dem Kubo-Futurismus (einer Verschmelzung kubischer und futuristischer Tendenzen) hat er ein neues malerisches Konzept entwickelt, das die Abbildlichkeit radikal ablehnt. Sein "Schwarzes Quadrat" wird zur Ikone der Abstraktion. Malewitsch nennt seine Kunst „Suprematismus“, da das Empfinden dem Gegenstand übergeordnet ist. Das "Schwarze Quadrat" ist für ihn Ausdruck reiner Empfindung, weil hier alle Gedanken an die gegenständliche Welt ausgeschaltet werden.

De Stijl:
Bei ihren Bildfindungen wollen die Künstler jegliche individuelle Empfindung ausschalten, die Komposition soll allein künsterlisch-ästhetischen Notwendigkeiten folgen. Dabei verzichten sie auf alles, was nur Gegenständlichkeit erzeugen könnte. Vierecke, gerade schwarze Linien, aneinandergereiht im rechten Winkel werden zum Markenzeichen des holländischen Kontruktivismus.

Das Bauhaus:
Das Bauhaus zielt auf die (Wieder-)Zusammenführung von Kunst und Handwerk. Der gemeinsam erschaffene „Bau“ ist das Sinnbild für soziale Einheit und das glückliche Miteinander der Menschen. Vom Expressionismus angehaucht, arbeiten die Künstler mit sehr geometrischen, technoiden, also konstruierten Formen. Insgesamt gibt der Kontruktivismus unheimlich viel Input für andere künstlerische Bereiche, wie z.B. den Bereich der Architektur oder des Produktdesigns. Die Künstler verlassen den rein malerischen Bereich und betätigen sich in vielen unterschiedlichen künstlerischen Feldern (Plakatentwürfe, Typografie, Stoff- und Modedesign, Fotografie, Buchillustration, und viele mehr).

Parameter des Konstruktivismus:
- einfaches geometrisches Formenvokabular
- geometrisch-technisches Gestaltungsprinzip
- gleichmäßige und große Farbflächen
- Harmonie, Ausgewogenheit, Ruhe
- Primärfarben sowie unbunte Farben Schwarz, Grau und Weiß
- teilweise räumliche Wirkung (beispielsweise Moholy-Nagy)

Vertreter des Kontruktivismus:
Gemälde/Malerei
// Alexander M. Rodtschenko
// Anton Stankowski
// El Lissitzky
// Kasimir Malewitsch
// Lyonel Feininger
// Victor Vasarely
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Architektur

// El Lissitzky
// Kasimir Malewitsch
// Wladimir J.Tatlin
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Fotografie

// Alexander M. Rodtschenko


_____Dada(ismus) 1916-1925.
_____Der Sinn des Unsinns.
Der Dadaismus ist vor allem eine künstlerische und literarische Bewegung. Sie stellt alle künstlerischen und kulturellen Werte in Frage. Somit kann der Dadaismus eigentlich als eine Revolte der Künstler gegen die Kunst angesehen werden. Der Dadaismus zweifelt an allem, der Künstler ist absoluter Individualist und die gefestigten Ideale und Normen werden zerstört. An die Stelle von Kunst setzen die Dadaisten die „Anti-Kunst“. Sie wollen eine Kunst schaffen, die mit dem bürgerlichen Kunstbegriff bricht und außerhalb jeglicher Tradition steht. Durch ihre Kunst wollen sie schockieren und Grenzen überschreiten, das Irrationale, das Absurde (den Unsinn) und den Zufall fördern.

Jedoch steht der Dadaismus ebenfalls in einer Zwickmühle: Eine Revolution, die sich gegen den bürgerlichen Kunstbegriff richtet, kann nur funktionieren, wenn man die dadaistischen Produkte und Darbietungen unter dem Aspekt „Kunst“ betrachtet. Wenn der Aspekt Kunst bei der Betrachtung keine Rolle mehr spielt, verlieren auch die Anti-Kunstwerke ihr provokatives Material und somit ihre Bedeutung.

Der Dadaismus stirbt in den 20er Jahren an Interesse, da das Prinzip des Schocks nicht auf unbeschränkte Zeit funktionierte. Er war der Wegbereiter zum Surrealismus, zurück zu einer sozialkritisch-engagierten gegenständlichen Malerei.

Parameter des Dadaismus:
- satirische Überspitzung
- Unsinnssammlungen
- Collage beziehungsweise Photomontage
- Formzertrümmmerung

Vertreter des Dadasmus:
Gemälde/Maler
// George Grosz
// Giorgio de Chirico
// Guillaume Apollinaire
// Hans Arp
// Johannes Theodor Baargeld
// John Heartfield
// Marcel Duchamp
// Max Ernst
// Sophie Taeuber-Arp
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Architektur

// Johannes Baader
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Fotografie

// Alfred Stieglitz
// Hanna Höch
// Roul Hansmann
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Kunst
// Elsa von Freytag
// Hans Arp
// Marcel Duchamp
// Marcel Janco
// Readymades
// Roul Hansmann
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Film

// Hans Richter


_____Surrealismus 1924-1945.
_____Gegenbewegung zur dinglichen Welt.
Nach der expressionistischen Emotionskunst und der kubistischen und konstruktivistischen Abstraktion gibt es wiederum eine Gegenbewegung hin zu der dinglichen Welt (Otto Dix, George Grosz und Rudolf Schlichter). Die Bilder sind nicht länger Ausdruck eines subjektiven Gefühls oder eines künstlerischen Formenexperiments, sondern stille, detailgenaue Darstellungen der dinglichen Welt. Hierbei spricht man von einer neuen Sachlichkeit. Der Surrealismus versucht nun das Unwirkliche und das Traumhafte zu visualisieren, sowie die Tiefen der Unbewussten auszuloten und in der Kunst darzustellen. Die Surrealisten sind auf der Suche nach einer allumfassenden Wirklichkeit, einer „Überwirklichkeit“.

Impulse zu ihrer Kunst finden die Surrealisten in Sigmund Freuds Psychoanalyse, insbesondere in seinen Untersuchungen zur Traumdeutung. Sie wollen die Erkenntnisse, dass ein Großteil unserer Handlungen von unterbewussten Kräften gesteuert sind, in die Kunst übertragen. Sie wollen dem Betrachter Zugang zu einer tieferliegenden Bewusstseinsebene verschaffen, zu einer Wirklichkeit hinter der sichtbaren Wirklichkeit.

Zudem werden im Surrealismus verschiedene Verfahren entwickelt, um beim Malprozess das Bewusstsein auszuschalten. Das wohl Bekannteste darunter ist die so genannte „écriture automatique“ (automatisches Schreiben), bei dem Maler ihre Gedanken und Malbewegungen wie im Rausch fließen lassen und somit in die Tiefen des Unterbewussten gelangen. Diese Technik wird später wiederum von Jackson Pollock zum "Action Painting" weitergeführt. Unter anderem gibt es viele surrealistische Filme.

Vertreter des Surrealismus:
Gemälde/Malerei
// Francis Picabia
// Georges Braque
// Georges Spiro
// Hans Richter
// Jindrich Styrsky
// Joan Miró
// Max Ernst
// Paul Nash
// Rene Magritte
// Robert Matta
// Salvador Dali
// Wolfgang Paalen
// Yves Tanguy
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Architektur

// Frank Lloyd Wright
// Gerrit Rietveld
// Hans Richter
// Rietveld-Schroeder
// Walter Gropius
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Fotografie
// Brassai
// Claude Cahun
// Edward Weston
// Man Ray
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Kunst

// Gerrit Rietfeld
// Joan Miró
// Marcel Broodthaers
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Film

// Alfred Hitchcock („Ich kämpfe um Dich“ >> Traumsequenz von Salvador Dali)
// Antonin Artaud
// Luis Bunuel („Der andalusische Hund“ >> Zusammenarbeit mit Salvador Dali)
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Produktdesign

// Robert Matta


_____Tachismus 1940-1960.
_____Farbfleckenkunst.
Ausgehend von der surrelaistischen écriture automatique, dem Stil des unkontrollierten Niederschriebens entwickelte sich der Tachismus (tache:Fleck). Der Tachismus entstand in den 40ern in Paris. Dabei versuchen Künstler das Unterbewusste, unter Vermeidung jeder rationalen Kontrolle, durch das Auftragen von Farbflecken auf eine Leinwand darzustellen.

Parameter des Tachismus:
- extreme Formate
- Arbeiten stellen überhaupt nichts Gegenständliches mehr dar

Vertreter des Tachismus:
Gemälde/Malerei
// Georges Mathieu
// Pierre Tal-Coat
// Roger Bissiére
// Wols
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Fotografie

// Ansel Adams
// Edward Steichen
// Henri Cartier-Bresson
// Man Ray
// Wols
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Musik

// György Ligeti
// John Cage
// Karlheinz Stockhausen
// Luigi Nono
// Pierre Boulez
// René Leibowitz


Serielle Musik:
Serielle Musik entwickelt sich ab 1948, sie ist eine Weiterentwicklung der Zwölftonmusik. Hier werden Eigenschaften der Musik (Tondauer, Tonhöhe und Lautstärke...) auf Zahlen- oder Proportionsreihen aufgebaut. Ziel ist es, Musik von möglichst großer Klarheit hervorzubringen, frei von Redundanz, Beliebigkeit und dem Ungefähr des persönlichen Geschmacks. Als erste Komposition in dieser Richtung gilt Olivier Messiaens Klavierstück „Mode de valeur et d´intensités“ (hier wurden auch die Tondauern, -stärken und die Artikulation nach reihenähnlichen Modi organisiert). Serielle Musik wird allerings oft als chaotisch und ungeordnet empfunden (da neue Information nur eine Behaltensleistung von 20 Sekunden besitzt).

Dodekaphonik/Zwölftonmusik:
Als Zwölftonmusik werden Stücke bezeichnet, die auf der Grundlage der Zwölftontechnik bzw. einer Zwölftonreihe komponiert werden. Die Grundlagen der Zwölftonmusik werden zu Beginn des 20. Jahrhunderts entwickelt. Nicht verwechselt werden darf Zwölftonmusik mit chromatischer Musik, in der zwar auch alle zwölf Töne auf mehr oder minder engem Raum vorkommen können, aber immer ein tonaler Bezug bestehen bleibt. Zwölftontechnik ist eine Methode der bewussten kompositorischen Anwendung aller zwölf Töne des gleichstufig temperierten Tonsystems, in der Regel unter dem Anspruch der tendenziellen Gleichberechtigung aller Töne (Atonalität), wodurch die Zwölftontechnik die Rolle der Tonalität als traditionellem musikalischem Ordnungsprinzip übernimmt. Da diese bewusste Anwendung ebenso wie das Hörerlebnis sehr unterschiedlich sein kann, ist Zwölftonmusik somit kein Musikstil oder eine Musikrichtung, sondern sie bezeichnet eine dem Musikstück zu Grunde liegende Denkweise oder Kompositionsmethode.


_____Action Painting 1946-1951.
_____Aktionsmalerei.
Die traditionelle Leinwand wird auf dem Boden angebracht, nun werden Farben auf den Boden geschleudert und gespritzt. Das „Malen“ im herkömmlichen Sinne (mit Pinsel und Staffelei) verliert somit seine Relevanz. Malen ist eine Aktion, eine reale Handlung. Der Künstler kann nie vorhersagen wie das Bild später aussehen wird. Das Bild wird zum Beweisstück, als Dokument eines Arbeitsprozesses; somit bildet es auch ein Stück Realität ab.

Vertreter des Action Painting:
Gemälde/Malerei
// Jackson Pollock
// Hermann Nitsch
// Robert Motherwell
// Willem de Kooning
// Yves Klein
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Kunst
// Joseph Beuys
// Rebecca Horn
// Yves Klein


_____Abstrakter Expressionismus 1945-1960.
_____Geometrische Abstraktion.
Bilder zur Meditation und Versenkung zu schaffen. Die Kunstwerke arbeiten überwiegend mit Farben und sehr großen Formaten. Die Bilder fordern Ruhe zur Betrachtung.

Vertreter des abstrakten Expressionismus:
Gemälde/Malerei
// Ad Reinhard („Abstract Painting“, schwarzes Rechteck, jedoch fein nuancierte Farbskalen)
// Barnett Newman („Wer hat Angst vor Rot, Gelb und Blau?“, nebeneinanderliegende Farbflächen beginnen nach einiger Zeit für das menschliche Auge zu vibrieren)
// Mark Rothko (seine Farbrechtecke entfalten bei längerer Betrachtung eine tiefe Räumlichkeit)
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Videokunst

// Ad Reinhard
// Barnett Newmann
// Mark Rothko
// Ad Reinhardt


_____Neokonstruktivismus 1955-1975.
_____Konkrete Kunst.
Die Gestaltung eines Kunstwerks beruht nicht auf einem Abstraktionsvorgang, sondern auf der unmittelbaren Verwendung der konkreten Bildelemente Fläche, Linie, Volumen, Raum und Farbe.

Vertreter des Neokonstruktivismus:
Gemälde/Malerei
// Joseph Albers
// Max Bill
// Paul Lohse
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Architektur

// Max Bill


_____Op-Art ab 1960.
_____Täuschung innerhalb der Kunst.
Durch geometrische abstrakte Formenmuster und Farbfigurationen sollen im Auge des Betrachters Bewegungs- und Flimmeraspekte simuliert werden, die unter anderem zu optischen Täuschungen führen können. Vater und Hauptvertreter der Op-Art ist Victor Vasarely.

Weitere Künstler dieser Zeit:
// Frank Stella
// Kenneth Noland
// Ellsworth Kelly
// „Hard-Edge“-Künstler


_____Neorealismus ab 1960.
// Yves Klein (bevorzugte die Farbe Blau; in der Kunstgeschichte ist Blau die Farbe der Transparenz und seit der Romantik Ausdruck für Sehnsucht und Unendlichkeit. Klein integriert in seine Gemälde Objekte wie z.B. Schwämme, die er durch identische Farbigkeit ins Leinwandbild einbindet.) Außerdem ist Yves Klein auch für seine Kunst-Aktionen bekannt: Blau bemalte nackte Frauen wälzte sich nach seinen Anweisungen auf über dem Boden ausgebreitete Leinwände (Blau entspricht dabei der ultimativen Steigerung der Ungegenständlichkeit.)
// Lucio Fontana („Raumkonzept“; Fontana bearbeitet grundierte Leinwände mit einem Messer, für ihn kann man Realität nicht realer und wirklichkeitsgenauer darstellen.)

Ab Mitte der 60er Jahre wenden sich viele Künstler ganz von der Malerei ab. Kunst soll nicht mehr etwas sein, was nur innerhalb des Systems „Kunst“ funktioniert, sondern soll ins Leben integriert werden. Somit greifen die Künstler zu neuen Formen. Die große Frage ist hierbei allerdings: Woran erkennt man Kunst, wenn man sie nicht mehr von alltäglichen Dingen unterscheidet?


_____Fluxus ab 1960.
_____akustische, choreografische und musikalische Ausdrucksformen.
(aus dem lateinischen = fließende Darmentleerung)

Vertreter des Fluxus:
Gemälde/Malerei
// Mary Bauermeister
// Charlotte Moorman
// Emmett Williams
// George Maciunas
// John Cage
// Mary Baumeister
// Nam June Paik
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Kunst

// Charlotte Moorman
// Emmett Williams
// George Brecht
// Nam June Paik
// Wolf Vostell
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Film

// Karl Anton
// Nam June Paik
// Paul Sharits
// Yoko Ono
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Videokunst

// Nam June Paik
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Musik

// Allan Kaprow
// Ben Patterson
// Joseph Beuys


_____Minimal Art ab 1965.
_____Concept Art/Konzeptkunst.
Die Konzeptkunst entsteht in den 60ern in den USA, sie entsteht aus dem Begriff der "Minimal Art". Der Begriff steht für die Weiterentwicklung der Tendenzen der abstrakten Malerei. Die Konzeptkunst soll das Konzept und die Idee visuell veranschaulichen, diese Kriterien stehen im Vordergrund, die Ausführung ist hierbei sekundär. Die Konzeptkunst ist eine Form der Illustration (wie Scribble oder Storyboard) und arbeitet mit Kontexten, Bedeutungen und Assoziationen.

Vertreter der Konzeptkunst/Minimal Art:
Gemälde/Malerei
// Ad Reinhardt
// Agnes Martin
// Andy Warhol
// Donald Judd
// Ellsworth Kelly
// Frank Stella
// James Rosenquist
// Robert Ryman
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Architektur
// Daniel Libeskind
// Donald Judd
// Kurt Fleckenstei
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Fotografie

// Anton Corbijn
// Carolee Schneemann
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Kunst

// Andy Warhol
// Carolee Schneemann
// Donald Judd
// Fred Sandback
// John McCracken
// Robert Morris
// Sol LeWitt
// Tony Smith
// Yoko Ono
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Film

// Filme mit expressionistischem Einfluss:
„Tim Burton's The Nightmare Before Christmas“ von Henry Selick
„Forbidden Zone“ von Richard Elfman
// Andy Warhol
// Anton Corbijn
// Chris Cunningham
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Videokunst
// Bill Fontana (Klangkünstler)
// Christian Moeller
// Dan Flavin
// James Turell (Raum aus Licht)
// Myron Krueger („Spiegelverkehrte“ Projektion)
// Olafur Eliasson (Licht im Raum)
// Paul Garrin („White Devil“)
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Musik
// Dietmar Bonnen
// Manfred Niehaus
// Philip Glass
*1937, amerikanischer Komponist.
Wichtige Arbeiten: Die Oper "Einstein on the Beach" (zusammen mit dem Regisseur und Dramaturgen Robert Wilson), sowie sein Konzert für Violine und Orchester, das immer wieder aufgeführt wird und von Gidon Kremer (ein)gespielt wurde. Musik für den Kunstfilm „Koyaanisqatsi“ von Godfrey Reggio (Zerstörung der Natur durch den vom technischen Fortschritt besessenen Menschen und die gesellschaftliche Folgen; im Film gibt es keine Geräusche oder Dialoge, lediglich die Musik von Glass.)
Soundtracks: "Candimans Fluch" (1992), "Truman Show" (1998), "Dracula" (1999), "Shorts" (2001, Peter Greenaway), "The Hours" (2002), "Das geheime Fenster" (2004), "Talking Lives" (2004)
// Rick Rubin
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Produktdesign

// Richard Sapper
// Tapio Wirkkala

//Das schwarze Quadrat.
Kunsthalle Hamburg.



Eine Hommage an Kasimir Malewitsch in der Hamburger Kunsthalle.
http://www.das-schwarze-quadrat.de



//Warum das 20. Jahrhundert?

Das 20. Jahrhundert war in vielerlei Hinsicht ein Albtraum, vor allem geprägt durch zahlreiche Kriege. Doch inmitten all der selbstverschuldeten Tragödien erschufen Menschen beeindruckende „Werke“, nicht nur in künstlerischer Hinsicht, auch in kulturellen und wissenschaftlichen Bereichen gab es bedeutende Entdeckungen. Generell war dieses Jahrhundert durch eine starke Reduzierung auf das Abstrakte und Konkrete geprägt: eine schrittweise Befreiung jeglicher Dingtreue, die Stilisierung von verwirrender Formenvielfalt, das Herausarbeiten einfacher, starker Formenelemente und die Konzentration auf das Wesentliche. In einer ausführlichen Recherche analysierten wir Künstler unterschiedlicher Kunstrichtungen des 20. Jahrhunderts, ihre Person, ihr Wirken und ihre Beziehungen zu anderen Künstlern.